Gabriele Münter

(Berlin 1877 - 1962 München)

Die Kaufmannstochter erhält ihre künstlerische Ausbildung in Düsseldorf und in München an der Malschule des Künstlerinnen-Vereins sowie an der «Phalanx»-Schule. Hier studiert sie Stillleben- und Landschaftsmalerei bei Wassily Kandinsky, mit dem sie sich befreundet und 1903 verlobt. Das Künstlerpaar hält sich 1904-05 häufig im Ausland, unter anderem in Tunesien und Holland, 1906-07 länger in Paris auf. Ein grosser Teil von Gabriele Münters graphischem Werk entsteht, vor allem Farbholz- und Linolschnitte. Ihre Malerei zeigt sich zunächst vom Impressionismus geprägt. 1909 erwirbt sie im bayerischen Dorf Murnau ein Haus, wo sich in den folgenden Jahren auch Alexej von Jawlensky und Marianne von Werefkin wiederholt aufhalten. Unter Einfluss der Fauves, der Expressionisten wie auch der traditionellen Hinterglasmalerei Bayerns findet sie zu einer starken Vereinfachung ihrer künstlerischen Sprache und zum Gebrauch von leuchtenden Farben. Münter ist Gründungsmitglied der «Neuen Künstlervereinigung München» und beteiligt sich an den Ausstellungen des «Blauen Reiters». Nach Beginn des Ersten Weltkrieges flieht sie mit Kandinsky in die Schweiz. Dann trennen sich ihre Wege, Kandinsky zieht nach Russland, Münter lebt in Stockholm und Kopenhagen, bis sie 1920 nach Deutschland zurückkehrt.