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Ernst Ludwig Kirchners «Tanz im Varieté»: Ein neues Highlight der Sammlung Im Obersteg

Ernst Ludwig Kirchners (1880–1938) Tanz im Varieté galt ein Jahrhundert lang als verschollen. Seit Juni 2024 gehört er zur Sammlung Im Obersteg und wird nach aufwändiger Restaurierung der Öffentlichkeit präsentiert.

Ernst Ludwig Kirchner, Tanz im Varieté, 1911, Öl auf Leinwand, 121 x 148 cm, Stiftung Im Obersteg, Depositum im Kunstmuseum Basel 2004, © Max Ehrengruber

Eine Szene am Puls der Zeit: In Tanz im Varieté zeigt Kirchner den Cakewalk, einen Tanz, der ab 1900 in Europa populär wurde. Er entstand zu Zeiten der Sklaverei in den USA als Parodie auf die Tänze der Weissen Herrschaftskultur. Es wurden Wettbewerbe in dieser karikierenden Tanzart veranstaltet, deren Gewinner:innen einen Kuchen als Preis erhielten – daher der Name Cakewalk. Die Menstril Shows in den Nordstaaten übernahmen den Tanz. Weisse Menschen traten dort in Blackface auf. Der Cakewalk wurde zur Parodie der Afroamerikaner:innen, die ihn entwickelt hatten. Erst um die Jahrhundertwende durften Schwarze Tänzer:innen diesen Tanz selbst auf Theaterbühnen zeigen. Bald fanden Aufführungen in ganz Europa statt und der Cakewalk fand so seinen Weg auf Kirchners Leinwand in Tanz im Varieté. Im Vordergrund tanzt ein Schwarzer Mann im Scheinwerferlicht mit einer Frau. Weitere Tänzer:innen stehen hinter ihnen im Halbkreis. Typisch für Kirchner sind die farbigen Umrisslinien. Das gesamte Bild wird von Rot- und Rosatönen dominiert.

Doch gerade diese prägnante Farbgebung des Gemäldes war lange Zeit unbekannt, da das Werk nach seinem letzten Verkauf 1944 in einer baden-württembergischen Privatsammlung verschwand. Bekannt war es nur durch eine schwarz-weiss Fotografie. Vor dem Verkauf wurde das Gemälde zweimal ausgestellt: 1912, ein Jahr nach seiner Entstehung, als Teil der ersten und letzten Gruppenausstellung der Künstlergruppe Brücke in Berlin, und 1923 in einer Kirchner gewidmeten Einzelausstellung im Kunstsalon Paul Cassirer. Danach gelangte es über die Sammlung Max Glaeser in den Besitz der baden-württembergischen Familie.

Ernst Ludwig Kirchner, Tanz im Varieté (Rückseite), 1911, Öl auf Leinwand, 121 x 148cm, Depositum im Kunstmuseum Basel 2004, ©Max Ehrengruber

Aus Sorge um die Sicherheit des Gemäldes versteckte die Familie es auf einem Bauernhof. Das Werk galt als «entartete Kunst» und war daher gefährdet. Sie deponierten es in einer verschlossenen Kiste in einer Scheune. 1945 wurde das Dorf, in dem sich die Kiste befand, von französischen Truppen eingenommen. Sie öffneten die Kiste und zerstörten den Zierrahmen des Gemäldes. Sie schossen und stachen jeweils einmal in die Leinwand. Der Schuss traf den Kopf der Tänzerin im Vordergrund, ein Bajonett durchbohrte den Rumpf ihres Schwarzen Tanzpartners. Nach dem Krieg liess die Familie die Schäden restaurieren. Heute sind diese Kriegsverletzungen vor allem auf der Rückseite der Leinwand sichtbar.

Die Sammlung Im Obersteg freut sich, dieses geschichtsträchtige Werk aufzunehmen und es der Öffentlichkeit sowie der Forschung zugänglich zu machen.

Das Gemälde Tanz im Varieté wird ab Ende Mai 2025 in der aktuell laufenden Ausstellung Paarlauf im Erdgeschoss des Kunstmuseums Basel präsentiert. Am 25 Februar 2025 können Sie einen Einblick in das Restaurationsverfahren bekommen. Mehr Informationen unter: Rendez-vous am Mittag - Tanz im Varieté - Kunstmuseum Basel

«Tanz im Varieté»: Verschollenes Kirchner-Bild im Kunstmuseum Basel im Regionaljournal Basel vom 2. Dezember 2024

Un tableau retrouvé d'Ernst Ludwig Kirchner sera exposé au Kunstmuseum de Bâle in Le journal vom 17. November 2024

Verschollenes Kirchner-Gemälde «Tanz im Varieté» in der SRF Tagesschau vom 16. November 2024

Kirchners «Tanz im Varieté» war lange nicht öffentlich zu sehen in der NZZ vom 27. Juni 2024

Sensationsfund kommt nach Basel in Basler Zeitung vom 21. Juni 2024

Sensationsfund kommt für sieben Millionen nach Basel in der BZ Berner Zeitung vom 20. Juni 2024

Sensationsfund kommt für sieben Millionen nach Basel in der BaZ vom 20. Juni 2024

Sensationsfund kommt für sieben Millionen nach Basel im Tagesanzeiger vom 20. Juni 2024

Für 7 Millionen: Basler Stiftung kauft "verschollenes" Kirchner-Gemälde in der FAZ vom 19. Juni 2024

Auktion bei Ketterer im Tagesspiegel vom 15. Juni.2024

Auktionsnachbericht Ketterer im Handelsblatt vom 14. Juni.2024

Ernst Ludwig Kirchner painting banned by Nazis and presumed lost sells for £6m at auction in The Standard vom 11. Juni 2024

Tanz im Varieté d’Ernst Ludwig Kirchner retrouvé après 80 ans! in laktu vom 12. Juni 2024

Painting banned by the Nazis and lost for 80 years sells for £6,000,000 in Metro vom 11. Juni 2024

Painting by 'degenerate' artist banned by the Nazis that was feared lost for 80 years stuns the art world by selling for £6million in MailOnline vom 11. Juni 2024

Lost painting that was banned by the Nazis sold for €7m at auction in GBNews vom 11. Juni 2024

Painting banned by Nazis and lost for 80 years stuns art world as it sells for £6m at auction in der Independent vom 11. Juni 2024

A Monaco di Baviera, all’asta di Ketterer Kunst, 6,96 milioni per Kirchner e 8,3 milioni per Jawlensky in Il Giornale Dell'Arte vom 11. Juni 2024

Höhenflug trotz schlapper Wirtschaftslage im Handelsblatt vom 11. Juni 2024

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Expressionisten bringen Aktionshaus Topergebnis: Kirchner macht Millionensprünge im Tagesspiegel vom 08. Juni 2024

„Tanz im Varieté“: Verschollen geglaubtes Kirchner-Gemälde für fast sieben Millionen versteigert im Redaktionsnetzwerk Deutschland vom 08. Juni 2024

Verschollen geglaubtes Kirchner-Gemälde für Millionenbetrag versteigert im Deutschlandfunk vom 07. Juni 2024

Kirchner-Gemälde: Sieben Millionen Euro für verschollenes Kunstwerk in der Sächsische vom 07. Juni 2024

Sieben Millionen für verschollen geglaubtes Kirchner-Gemälde in der Süddeutschen Zeitung vom 07. Juni 2024

Expressionisten bringen Aktionshaus Millionenerlöse in der Süddeutschen Zeitung vom 07. Juni 2024

Expressionisten bringen Aktionshaus Millionenerlöse im Wochenblatt vom 07. Juni 2024

Sieben Millionen für verschollen geglaubtes Kirchner-Gemälde in PNP vom 07. Juni 2024

Sieben Millionen für verschollen geglaubtes Kirchner-Gemälde in der Zeit vom 07. Juni 2024

Expressionisten bringen Aktionshaus Millionenerlöse in der Zeit vom 07. Juni 2024

Expressionistische Künstler bringen dem Auktionshaus hohe Einnahmen im ABS Aussiedlerbote vom 07. Juni 2024

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Bild mit Schussloch in Süddeutsche Zeitung vom 25/26. Mai 2024

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Jahrzehntelang verschollenes Gemälde kommt unter den Hammer in Welt vom 18. März 2024

Verschollenes Kirchner-Gemälde aufgetaucht im BR vom 07. März 2024

Der Verlorene Kirchner in der Weltkunst vom 06. März 2024

Gemälde «Tanz im Varieté» gefunden in Zentralplus vom 06. März 2024

Verschollenes Bild von Ernst Ludwig Kirchner wieder aufgetaucht in Deutschlandfunk Kultur vom 05. März 2024

Verschollenes Kirchner-Gemälde aufgetaucht im WDR vom 05. März 2024

Verschollenes Kirchner-Gemälde aufgetaucht bei Antenne1 vom 05. März 2024

Verschollenes Bild von Ernst Ludwig Kirchner aufgetaucht in der Berliner Zeitung vom 05. März 2024

80 Jahre verschollenes Expressionismus-Meisterwerk wieder aufgetaucht im Kölner Stadtanzeiger vom 05. März 2024

Jahrzehntelang verschollen – millionenschweres Kirchner-Gemälde aufgetaucht in der Stuttgarter Zeitung vom 05. März 2024

Verschollenes Kirchner-Gemälde aufgetaucht in Monopol vom 05. März 2024

Kirchner und das Kunstmuseum Basel. Eine spezielle Beziehung im Mitgliedermagazin der Freunde des Kunstmuseums Basel

Kunstmarkt-Splitter in Der Standard Wochenende

Jetzt auch in Farbe! in Welt am Sonntag

Kirchner steps back into view in Antiques Trade Gazette

 

 

 

 

 

Paarlauf

Ausstellung im Kunstmuseum Basel, Hauptbau EG

17. August 2024 bis 27. Juli.2025

Kuratorin: Géraldine Meyer

 

 

Ausstellungsansicht Paarlauf, Kunstmuseum Basle, Hauptbau, © Max Ehrengruber

Ausgewählte Objekte der privaten Stiftung Im Obersteg begegnen in rund zwanzig Gegenüberstellungen Gemälden, Skulpturen und Fotoarbeiten der museumseigenen Sammlung. Paarlauf zeigt Werke von Künstler:innen wie Alexej von Jawlensky, Suzanne Valadon und Hans Baldung gen. Grien sowie zeitgenössische Arbeiten, u.a. von Ulrike Rosenbach und Bruce Nauman.

Die Mischung unterschiedlicher Epochen und Genres führt zu überraschenden Begegnungen und stimmigen Wahlverwandtschaften. So trifft ein grossformatiges Gemälde der Basler Künstlerin Mireille Gros auf eine kleine Ölskizze von Paul Cezanne. Mit Hans Holbeins d. J. Zwei Totenschädel in einer Fensternische von 1520 und Niklaus Stoecklins Sarg-Schreinerei von 1919 stehen sich zwei unterschiedliche Assoziationen zum Sterben gegenüber.

Neuhängungen binden regelmässig neue Exponate ein. Paarlauf bleibt in Bewegung, die Ausstellung entwickelt ihre eigene, langsame Choreografie.

Kurztexte von Personen aus unterschiedlichen Lebenswelten und Altersgruppen führen subjektiv an einzelne Gegenüberstellungen heran. Auch Musik darf bei einem Paarlauf nicht fehlen. Junge Musiker:innen haben ausgewählte Kompositionen interpretiert, die über Kopfhörer die individuelle Werkbetrachtung untermalen.

Ein Ausstellungsraum ist Marc Chagall gewidmet: Kürzlich gelangte eine Gruppe früher Zeichnungen und ein Gemälde von ihm in die Sammlung des Kunstmuseums Basel. Die Gegenüberstellung mit den bekannten Chagall-Beständen der Sammlung Im Obersteg ermöglicht neue Einblicke ins Frühwerk des Malers.

Anlass für Paarlauf ist ein Jubiläum: Bereits 20 Jahre ist die Sammlung Im Obersteg als Depositum im Kunstmuseum Basel zu sehen.

Kunstmuseum Basel - Paarlauf – Kunstmuseum Basel