Chronologie der Sammlung

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1930-
1934

Paul Cézanne, Baigneur assis au bord de l’eau, um 1876. Im August 1936 veranstaltet die Kunsthalle Basel eine Cézanne-Ausstellung, zu der Im Obersteg das Gemälde ausleiht, das er zwischen 1930 und Ende 1934 bei der Galerie Paul Guillaume in Paris erworben hat.

1931

Chaïm Soutine, La jeune anglaise en bleu, vor 1931; Ankauf bei der Galerie Zborowski, Paris

1932

Chaïm Soutine, Le faisan mort, um 1926/27; vermutlich Ankauf bei der Galerie van Leer, Paris.

1932 ca.

Georges Rouault, Ouvrière, 1911; Ankauf bei der Galerie Paul Guillaume, Paris.

1933

Alexej von Jawlensky, Die Mutter des Künstlers, 1890; Ankauf beim Künstler. Es ist das früheste der heute bekannten und erhaltenen Werke des Malers und datiert noch in seine erste Studienzeit in St. Petersburg.

1933

Alexej von Jawlensky, Abstrakter Kopf: Rosa-Hellblau, 1929; Geschenk des Künstlers mit einer Widmung auf der Rückseite: «Herrn Karl Im Obersteg mit Verehrung und Liebe, A. Jawlensky».

1933

Alexej von Jawlensky, Abstrakter Kopf: Inneres Schauen Grün-Gold, 1926; Weihnachtsgeschenk des Künstlers an Karl und Marianne Im Obersteg. Auf der Rückseite des Bildes hat Jawlensky vermerkt: «Liebe Freunde: Mir scheint diese Arbeit ist besser, als die, die neben Klee hängt. Ein Weihnachtsgruss A. Jawlensky». Jawlensky, der seine Schweizer Freunde verschiedentlich besucht hat, kennt die Hängung der Werke im Hause Im Obersteg und es ist ihm wichtig, neben seinem geschätzten Künstlerfreund Paul Klee mit einem qualitativ hochstehenden Werk vertreten zu sein.

1933

Alexej von Jawlensky, Kleiner Abstrakter Kopf (aus dem Gästebuch der Familie Im Obersteg), 1933; Geschenk des Künstlers.

1933

Alexej von Jawlensky, Mein Fenster, 1933; Aquarell auf einem Brief des Künstlers an Marianne Im Obersteg vom 29. September 1933. Jawlensky ist auch mit Marianne Im Obersteg befreundet. Die beiden teilen das Los, an einer schweren Krankheit zu leiden.

1933

Chaïm Soutine, L‘enfant de choeur, um 1927; Ankauf bei der Galerie Paul Guillaume, Paris. Karl Im Oberstegs Faszination für einen meisterhaften Umgang mit der Farbe zeigt sich in den Werken Soutines, die einen einzigartigen malerischen Reichtum aufweisen. Die beklemmenden, frontalen Bildnisse, die der Maler meist von ihm nicht bekannten Personen geschaffen hat, fügen sich in die beachtliche Reihe eindrücklicher Menschenbilder der Sammlung.

1934

Alexej von Jawlensky, Abstrakter Kopf: Mysterium, 1925; Ankauf bei der Ausstellung "Neue Deutsche Malerei", Kunsthaus Zürich.

1934

Alexej von Jawlensky, Meditation N. 30, 1934; Weihnachtsgeschenk des Künstlers an den Sammler.

1934

Alexej von Jawlensky, Abstrakter Kopf: Gold und Rosa, 1931; Ankauf bei der Ausstellung "Neue Deutsche Malerei", Kunsthaus Zürich.

1935

Marc Chagall, Die Wolke, um 1927; Geschenk des Künstlers vermutlich als Dank für die erfolgreiche Ausstellung in der Leicester Gallery in London (April-Mai), die der Sammler vermittelt hat. In einem Brief vom 16. Juni bedankt sich Chagall bei Im Obersteg: «Ja, die Ausstellung in London hat sehr viel Erfolg gehabt und sogar was verkauft. Dass habe ich Ihnen zu danken. »

1935

Am 27. Januar Beginn der Korrespondenz mit Ernst Ludwig Kirchner, die bis 1937 dauert und inhaltlich Kirchners Ausstellung in der Kunsthalle Basel umkreist.

1935

Alexej von Jawlensky, Meditation N. 133, 1935; Ostergeschenk des Künstlers an Marianne Im Obersteg mit rückseitiger Widmung: «Der lieben, hoffentlich bald ganz gesunden Duschka».

1935

Marc Chagall, Der Jude in Grün, 1914; erworben beim Künstler im Tausch gegen Die Hochzeit, 1910.

1936

Marc Chagall, Der Jude in Rot, 1914; Ankauf bei A. Kagan-Chabchay, Paris.

1936

Marc Chagall, Der Jude in Schwarz-Weiss, 1914; Ankauf bei A. Kagan-Chabchay, Paris. Die Kaufverhandlungen für die Chagall-Werkgruppe ziehen sich über knappe vier Monate hin, da Karl Im Obersteg herausgefunden hat, dass vom Gemälde Der Jude in Schwarz-Weiss noch zwei später entstandene Varianten existieren. Marc Chagall schuf sie in den frühen zwanziger Jahren in Paris nach Werken aus dem Besitz von A. Kagan-Chabchay, die er vorübergehend in sein Atelier ausgeliehen hat. Vor einem definitiven Ankauf will Karl Im Obersteg sicher sein, dass sein Werk die originale Erstfassung ist. Nachdem er sich davon überzeugt hat, erwirbt er insgesamt fünf Gemälde Chagalls bei A. Kagan-Chabchay. Die drei Judenbildnisse, die nun in der Sammlung Im Obersteg zusammengeführt sind, zählen bereits in den dreissiger Jahren zu den herausragendsten Werken Chagalls.

1936

Pablo Picasso, Nu couché, 1934; Ankauf bei der Galerie Paul Rosenberg, Paris.

1936

Beginn der Korrespondenz mit Wassily Kandinsky. Der Maler schreibt Karl Im Obersteg unbekannterweise aus Paris. Es geht um einen Bildertausch mit seinem Freund Alexej von Jawlensky. Der lockere Briefkontakt endet bereits im November 1937.

1936

Marc Chagall, Festtag, 1914; Ankauf bei A. Kagan-Chabchay, Paris. 1951 verkauft über die Galerie Rosengart, Luzern. Seit 1972 in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf.

1936

Marc Chagall, Über Witebsk, 1914; Ankauf bei A. Kagan-Chabchay, Paris. 1951 über die Galerie Rosengart, Luzern wieder verkauft. Seit 1970 in der Art Gallery of Ontario, Toronto (Geschenk Sam und Ayala Zacks).

1936

Marc Chagall, Selbstbildnis, 1914; Ankauf bei A. Kagan-Chabchay, Paris.

1936

Am 15. Juni stirbt Marianne Im Obersteg nach langer Krankheit in Basel.

1938

Georges Rouault, Jeune fille (buste), 1910-19; Ankauf bei der Galerie Zak, Paris.

1938

Auguste Rodin, La petite ombre, 1880; Ankauf bei Eugène Rudier, Paris, Sohn des Giessers Alexis Rudier. Das Kunstmuseum Basel erwirbt auf Im Oberstegs Empfehlung hin La grande ombre wie auch Rodins monumentalen Kopf Pierre de Wissant, tête colossale, 1808/09.

1939

Karl Im Obersteg begleitet den Direktor des Basler Kunstmuseums, Georg Schmidt, in seiner Funktion als Mitglied der Kunstkommission der Öffentlichen Kunstsammlung (seit dem 8. Juli 1938) an die Auktion «entarteter» Kunst in der Galerie Fischer in Luzern. Für seine eigene Kunstsammlung tätigt er an dieser Auktion keine Ankäufe.

1939

Chaïm Soutine, La jeune Anglaise, um 1934; Ankauf bei Mme Benezit, Paris.