Ernst Ludwig Kirchner

(Aschaffenburg 1880 - 1938 Davos)

Ernst Ludwig Kirchner wurde am 6. Mai 1880 in Aschaffenburg geboren. 1901 begann er ein Architekturstudium in Dresden. 1905 gründete Kirchner mit Fritz Bleyl, Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff die Künstlergemeinschaft Brücke. 1906 wurde das Programm der Brücke als Holzschnitt von Kirchner veröffentlicht. Darin heisst es: «Jeder gehört zu uns, der unmittelbar und unverfälscht das wiedergibt, was ihn zum Schaffen drängt».

1912 lernte er seine Lebensgefährtin Erna Schilling kennen, eine Nachtclubtänzerin und Modell. 1913 beschlossen die aktiven Mitglieder der Brücke, eine Chronik herauszugeben, um die Identität der Gruppe zu dokumentieren. Kirchner verfasste diese Chronik, doch weigerten sich die anderen Mitglieder, sie zu veröffentlichen, da sie als einseitig und subjektiv galt. Daraufhin verliess Kirchner die Gruppe, die sich wenig später auflöste.

Kirchner tratt zum Ersten Weltkrieg den Kriegsdienst an, wurde jedoch, aufgrund seiner psychischen Verfassung, entlassen. Danach folgten mehrere Aufenthalte in Sanatorien in Deutschland und der Schweiz. 1918 zog er in ein Bauernhaus in Davos, in dem er bis zu seinem Lebensende wohnte. 1923 zog Erna Schilling zu ihm.

In seinen letzten Lebensjahren übermalte Kirchner viele seiner Werke aus Angst vor dem Einmarsch der deutschen Nationalsozialisten, die seine Werke als «entartete» Kunst diffamierten. Am 15. Juni 1938 nahm sich Kirchner das Leben. Erna Schilling wurde zur Betreuerin seines Nachlasses.

Siehe auch: Briefe im Archiv der Stiftung Im Obersteg